Das Bingenheimer Ried


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Lebensraumtypen:

Temporäre Gewässer und Tümpel, Röhrichte, Grünland.

Das macht das Gebiet so interessant:

Das NSG Bingenheimer Ried liegt etwa 40 Kilometer nordöstlich von Frankfurt/Main. Das 85 Hektar große Ried wurde 1985 zum Naturschutzgebiet erklärt, ursprünglich zum Schutz und Erhalt von Brutgebieten von Entenvögeln. Im Frühjahr und Herbst sind Wiesen- und Schilfflächen überschwemmt und bieten dann gute Beobachtungsmöglichkeiten. Zur Zugzeit kann man neben allen heimischen Entenarten auch viele Watvögel sehen.

Seltene Arten, Einrichtungen für Besucher, Pflegemaßnahmen:

Rudn 30 Vogelarten brüten im Ried, unter anderem Spießente, Pfeifente, Löffel- und Krickente. Das Naturschutzgebiet ist aber auch eines der besten hessischen Brutareale für Tüpfelsumpfhuhn und Wasserralle. Außerdem brüten Kiebitz und Bekassine, Rohrweihe, Waldohreule und Blaukehlchen. Am öffentlichkeitswirksamsten sind jedoch die brütenden Weißstörche, der Wappenvogel des NABU, um dessen Erhalt sich die NABU-Aktiven deshalb ganz besonders bemühen.

Im Osten des Gebiets gibt es einen Aussichtsturm. In der Nähe ist dann auch ein Plan, wie die Wanderwege im Gebiet verlaufen. Um Lebensraum für Uferschnepfe, Wechselkröte und Knoblauchkröte zu erhalten, lässt der NABU das Gebiet extensiv mit einer Rinderherde beweiden. Alle diese drei Arten kommen im Bingenheimer Ried noch vor, sind laut Roter Liste für Hessen aber vom Aussterben bedroht. Wechsel- und Knoblauchkröte sind ferner Arten der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie und damit streng zu schützen.

Durch die Beweidung entstehen zum einen großräumige Flächen wie Weide, Wiese, Acker, Brache, Gewässer durch die diese Arten stark gefördert werden. Zum anderen profitieren sie auch von kleinräumigen Biotopen, die durch die Beweidung entstehen, zum Beispiel der Wechsel zwischen intensiver und extensiver genutzten Weidebereichen sowie Trittstellen.

 

Weitere Informationen:

- Broschüre "Naturschutzgebiet Bingenheimer Ried"

- Broschüre "Teufelsee und Pfaffensee"