Fledermauswanderung mit der NABU-Gruppe Bingenheim

Am Freitag, dem 21.7.2017 um 21 Uhr trafen sich die Mitglieder der NABU-Gruppe Bingenheim Inga Hundertmark, der Vorsitzende Sven Schuchmann und Veronika Pigorsch auf dem Gelände der Bingenheimer Saatgut AG. Anlässlich des dort stattfindenden Initiativkreistreffens wurde die NABU-Gruppe eingeladen das "Abendprogramm" mit einer Fledermauswanderung zu gestalten. Rund 30 Personen nahmen das Angebot an. Zunächst wurde über die Fledermäuse im Allgemeinen berichtet: sie existieren bereits seit 50 Mio. Jahren auf der Erde - der Mensch im Vergleich erst 300.000 Jahre. Ihre Überlebensstrategie ist außerordentlich erfolgreich, so Veronika Pigorsch als sachkundige Leiterin der Wanderung. Die Teilnehmer durften sich sogleich einmal in die Welt der Fledermäuse einfühlen. Sie verwandelten sich in Fledermäuse, die durch einen Wald flogen um Motten zu jagen. Wie das von statten ging, dürfen andere Vereine gerne mal mit der NABU-Gruppe Bingenheim ausprobieren. Dabei wurde deutlich, wie genau Fledermäuse ihre nachtschwarze Umgebung durch ihr Hörvermögen "sichtbar" machen und in der Lage sind, gezielt ihre Insekten- und Spinnenbeute zu jagen. Bei Einsetzen der Dämmerung startete die rund 1-stündige die Wanderung in Richtung Schlossbrücke. Dort angekommen wurden die Teilnehmer sogleich mit zahlreichen Flugbeobachtungen von Zwergfledermäusen belohnt! Die Bat-Detektoren, Geräte mit denen man die Rufe der Fledermäuse hörbar machen kann, knatterten in einer Tour: "Gut, dass wir die Rufe der Fledermäuse nicht mit unseren Ohren hören können", stellte Inga Hundertmark fest, "sonst täten die Anwohner hier nachts kein Auge zu!". Recht hat sie und ein Glück für die Fledermäuse, denn sonst hätten sie vielleicht nicht so viele Freunde unter den Menschen. Denn wer um diese Tierart weiß, der verliert Ängste, die durch Myhten entstanden sind und ist schnell von ihnen begeistert. Trotzdem sinkt die Zahl der heimischen Fledermäuse. Das Überleben aller Arten ist gefährdet durch akuten Wohnungs- und Nahrungsmangel, sowohl bei den "Waldarten", also auch bei den "Kulturfolgern" in Dörfern und Städten. Welche Ansprüche Zwergfledermäuse und andere Arten an ihre Wohnung haben und dass das Nahrungsproblem am hohen Einsatz von Insektiziden in Garten und konventionellen Landwirtschaft liegt, erläuterten die Fledermausführerinnen vom NABU im weiteren Verlauf der Wanderung. "Als Gartenbesitzer kann man einiges tun, um das Insektenangebot für Fledermäuse zu erhöhen. Man muss nur darum wissen und sich dafür interessieren und informieren - deshalb machen wir diese Führungen sehr gerne.", so Veronika Pigorsch. Die NABU-Gruppe Bingenheim bedankt sich bei der Bingenheimer Saatgut AG für die Einladung und eine großzügige Spende. Und wir bedanken uns im Namen der Natur und speziell der Fledermäuse für die giftfreie Arbeit der Akteure im biodynamischen und ökologischen Gemüseanbau.