Fledermauswanderung

26.7.2014 - Am Abend des Samstags, 26. Juli 2014 um 20.00 Uhr fanden sich 35 Personen (davon 10 Kinder) zur Fledermauswanderung ein. Treffpunkt war der Echzeller Waldparkplatz. Die Referentin Veronika Pigorsch begrüßte die Gäste und bot Mückenspray an, was auch einige Teilnehmer annahmen, da schon einige Plagegeister im Anmarsch waren.

Veronika Pigorsch gab erst einen allgemeinen Überblick über die Fledermäuse und führte aus, dass es Säugetiere sind und die einzigen Säugetiere die fliegen können. Weltweit gibt es rund 900 Fledermausarten. Die Chance, dass an diesem Abend mindestens die Wasserfledermaus zu sehen sind, wurde als groß eingeschätzt.

Fledermäuse besitzen ein dichtes, seidiges Fell, das meistens grau oder braun ist. Die Fledermäuse haben Flugmembrane, dadurch können sie Fliegen. Die Membrane besteht aus zwei Hautschichten, die von den Handgelenken bis zu den Fußgelenken, Schultern und Fingern reichen.
Die meisten Fledermäuse ernähren sich von Insekten, die sie teilweise im Flug erbeuten. Fledermäuse sind in der Regel nachtaktive Tiere. Zum Schlafen ziehen sie sich in Höhlen, Felsspalten oder auf Dachböden zurück. Die meisten Fledermausarten suchen ab Ende August nach geeigneten Winterquartieren, die ihnen für die kalte Jahreszeit ausreichend Schutz bieten. Für den Winterschlaf legen sie Fettvorräte an. Die meisten Arten bringen nur 1 Junges zur Welt. Die Paarung findet meistens in Winterquartieren statt. Die Männchen sind bei der Verpaarung voll aktiv, während das Weibchen noch in der Aufwachphase ist. Die Befruchtung der Eizelle erfolgt nicht im Anschluss an die Paarung, sondern erst nach Beendigung des Winterschlafes. So wird verhindert, dass das Weibchen durch die Schwangerschaft zu viel Energie verliert und die Jungtiere in der kalten Jahreszeit geboren werden.

Nach Beendigung des Winterschlafes  (Ende März) wandern die Fledermäuse in ihre Sommerquartiere. Die Weibchen finden sich zu Wochenstuben zusammen, in denen die Jungtiere geboren  und gemeinsam aufgezogen werden. Die Fledermäuse sind sehr soziale Tiere. Sie leben mit meiste Zeit in Gruppen zusammen und suchen engen Körperkontakt. Dies hat den Vorteil, dass die einzelnen Tiere wenig Energie zur Wärmung aufwenden müssen. Natürliche Feinde sind tag- und nachtaktive Raubtiere, z.B. Greifvögel und Eulen. Die Ultraschallortung der Fledermäuse ermöglicht Ihnen, dass sie sich im Dunkeln zurechtfinden und Insekten jagen können, ohne ihre Augen einzusetzen. Die Rufe der Fledermäuse besteht meistens aus einer Serie von fünf oder mehr verschiedenen Tönen.

Weiter wurde ausgeführt, dass viele Fledermäuse auf der Roten Liste in Deutschland geführt werden, man Ihnen Unterschlupf gewähren sollte, es in Echzell und Bingenheim etliche “Fledermausfreundliche Häuser” gibt. Dass  durch die Sanierung von Altbauten und Versiegelungen von Schlafplätzen der Lebensraum der Fl. zerstört wird.

Nach einer Stunde Theorie ging man in Richtung Waldteiche.
Die Schnaken nervten, jeder schlug um sich, zog sich eine Jacke an (sofern er eine hatte). Die Teilnehmer gingen in Richtung Georgenteiche. Es war immer noch hell. Veronika Pigorsch zeigte die Obstbaumanlage zwischen dem Preulen und Bisses und wies daraufhin, wie wichtig es sei, diese Bäume zu hegen und zu pflegen für Vögel und Fledermäuse. Mithilfe eines Fledermaus-Detektors konnten die Ultraschalltöne, welche die Fledermäuse als Orientierungsruf benutzen für das menschliche Ohr hörbar gemacht werden.  Es war immer noch hell, mit den Kindern wurden zwei Spiele gemacht.

Dann wurde es endlich dunkel und Gruppe stand am Teich, jedes Kind mit einer Taschenlampe bestückt und warteten auf Fledermäuse. Veronika Pigorsch machte eine große Taschenlampe an und leuchtete über den Teich und schon sahen wir die Wasserfledermäuse, wie sie kurz über dem Wasser hin und herflogen und nach Insekten jagten. Da war das Hallo groß. Nach etwa 1/2 Stunde ging es zurück zum anderen Teich. Dort flog (wahrscheinlich) ein kleiner Abendsegler über die Köpfe der Gruppe.  An einem Baum saß eine dicke fette Erdkröte, die bestaunt wurde. Dann ging es zurück zum Parkplatz. Unterwegs gingen die Detektoren ständig an, immer waren verschiedene Töne zu hören.
Ein sehr informativer und außerordentlich interessanter Abend ging zu Ende und die Teilnehmer traten den Heimweg an.