Der Weißstorch im Aufwind

25.10.2011 - Der Naturschutzfonds hatte für 25. Oktober zu einem Vortrag ins Bürgerhaus Bingenheim eingeladen. Vor über 70 Zuhörern zeigte sich der Vorsitzende des Naturschutzfonds Wetterau, Landrat Arnold, hoch erfreut, dass die in den letzten Jahren durchgeführten Verbesserungen der Lebensräume des Weißstorches und anderer Bewohner unser Wiesen und Weiden so gute Früchte trug: „In den 80- er Jahren war die Wetterau komplett storchenfrei- nun haben wir im Wetteraukreis wieder 29 Brutpaare. Dank kontinuierlicher Arbeit der ehrenamtlichen und amtlichen Naturschützer, unterstützt unter anderem durch die OVAG beim Aufstellen von Storchenmasten, muss einem um die Zukunft des sympathischen Klapperstorches nicht bange sein“.

Ralf Eichelmann von der UNB erklärte mit beeindruckenden Fotos und Zahlen die Lebensweise, die Ursachen für den dramatischen Rückgang der Storchenzahlen seit Anfang des 20-sten Jahrhunderts und die zahlreichen Naturschutzmaßnahmen der letzten Jahrzehnte, die für die Rückkehr der Weißstörche sorgten. Eichelmann: „Wo früher trockengelegte und stark gedüngte Wiesen und Ackerflächen die Landschaft in den Auengebieten prägten, entstanden durch Initiative vieler Naturfreunde der Naturschutzgruppen vor Ort, der Landwirtschaft und von Behörden wieder Feuchtwiesen und flache Gewässer für Frösche, Libellen und Vögel. Zudem wurden zahlreiche Nisthilfen auf Masten errichtet. Das war quasi eine Wohnungsbeschaffungsmaßnahme für den Storch“.

Es wurden historische Aufnahmen der Nester in den Wetterauer Dörfern, Fotos von Storchenberingungen und interessante Informationen über das Verhalten beim Vogelzug aufgezeigt – „so ziehen die zur „Westpopulation“ gehörenden hessischen Störche nur noch bis Spanien, sie sparen dadurch viel Energie und kehren sehr früh wieder in die Brutgebiete zurück“ berichtete der Storchenbetreuer Udo Seum aus Bingenheim. Er stellte die praktische Arbeit beim Beringen und beim Bauen der Nestplattformen, die auf die Masten kommen, vor. Außerdem erzählte er Interessantes über die Herkunft der bei uns brütenden Störche und in welche Brutgebiete unsere Jungstörche teilweise abwandern. Diese Informationen werden durch Ringauswertungen gewonnen.

(Quelle: Homepage Naturschutzfonds Wetterau / Fotos: JT)