Mitgliederversammlung: Sorge um die Knoblauchkröte

27.2.2015 Vielfältig, facettenreich präsentierte sich die NABU-Gruppe Bingenheim während ihrer Jahreshauptversammlung. 420 Mitglieder hat der Verein. Viele von ihnen engagieren sich für Natur, Nachhaltigkeit und Aufklärung: Störche, Steinkäuze, Uhus werden beringt, ihnen wird ein idealer Lebensraum geschaffen. Frösche und Kröten werden beobachtet und umgesetzt, wenn’s zu den Laichgebieten geht. Singschwäne in Lettland beringt und eine Patenschaften für die Tiere übernommen, die in Deutschland überwintern. Streuobstwiesen pflegen die engagierten Umweltschützer, dazu kommen viele Stunden Informationsweitergabe mal in Führungen zum Vogel des Jahres, mal in den Abendstunden zu Fledermäusen, dann geht’s zu den Rastvögeln im Ried, mal am frühen Morgen auf Vogelstimmentour durch Bingenheim oder virtuell im Internet, wo Sven Schuchmann einen  Rundgang durchs Bingenheimer Ried präsentiert. Dies war Teil seiner Qualifikation zum Naturführer. „Inzwischen haben wir vier Naturführer in unseren Reihen“, lobte Vorsitzender Udo Seum. Neben Schuchmann absolvierten Michael Major und  Ole Seisler im vergangenen Jahr den Lehrgang, dazu kommt die langjährige Naturführerin Veronika Pigorsch. Seum ist froh, dass sich im Verein ein so breites Wissen rund um Natur bündelt.

„Botaniker könnten wir noch gebrauchen“, sagte er. Die NABU-Gruppe kaufte im vergangenen Jahr ein weiteres Grundstück, auf dem seltene Pflanzen gedeihen. „Wir müssen schauen, was wir daraus machen.“ Das Fachwissen der Naturschützer vor Ort als Insider im Bingenheimer Ried werde geschätzt. Regelmäßig führen sie Biologie-Studenten, Experten aus anderen Naturschutz-Organisationen und vielfältig Engagierte durchs Ried. „Laubfrösche, Knoblauchkröten, Löffelenten, brütende Störche haben wir vor der Haustür, wir denken es ist normal, für unsere Gäste ist es etwas ganz Besonderes“, erklärte Seum. Viel Zeit investierte die Gruppe mit Experten in den Schutz der Knoblauchkröte, deren Bestand im Ried extrem zurückgegangen ist. Nach Gründen wird gesucht: Laichfressende Fische, Störche, die Bewirtschaftung der Ackerflächen rund ums Ried, in denen sich die seltenen Kröten tagsüber eingraben, gerieten ins Visier.  „Wir haben einen neuen Teich ohne Zugang zu den anderen Wasserflächen angelegt, in den wir in diesem Jahr Kröten zum Laichen einsetzten und beobachten, wie sich der Bestand dann entwickelt“, erklärte Seum. Ein Plus der NABU-Gruppe sei die Jugendarbeit.

In zwei Gruppen begeistern Hans-Martin Seisler und sein Team Kinder ab vier Jahren für den Aufenthalt in der Natur. „Kindern macht es total viel Spaß sich ungehemmt im freien auszutoben, sich mal richtig schmutzig zu machen“, sagte Seisler.  Seum ehrte für 25jährige Mitgliedschaft Roman Belter und Philipp Stöhr. Seit zehn Jahren gehören Matthias Schleicher, Rüdiger Goetzke, Josef Hackenberg und Helmut Orth der NABU-Gruppe an.